Viametris Reality Capture System beeindruckt im Praxistest 

Viametris Reality Capture System beeindruckt im Praxistest

Das neue Reality Capture System MS-96 von Viametris haben wir bereits in einer der vorherigen Ausgaben der Geomatik Schweiz vorgestellt.

Dabei haben uns die technischen Daten des kompakten und mobilen 3D-Laserscanningssystems überzeugt. Dem Versprechen, ein kostengünstiges, modulares und sowohl im Fussgänger- wie auch im Fahrzeugeinsatz taugliches System bereitzustellen, lässt die ALLNAV als exklusiver Vertriebspartner von Viametris in der Schweiz jetzt einen Praxistest folgen.

Gränichen ist eine der typischen und symphytischen Gemeinden im Aargau. Bereits Anfang des Jahres wurde der Ortskern auf einer Strecke von rund 800 Metern „digitalisiert“ und ein BIM Bestandsmodell erstellt. Zum Einsatz kam das Mobile Mapping Fahrzeug der ALLNAV mit dem HighEnd 3D-Laserscanningsystem MX9. Eine perfekte Situation, um die Leistung des neuen und viel kleineren sowie kostengünstigeren Systems MS-96 von Viametris im Praxiseinsatz zu testen.

So erfasste im September der Vermessungsingenieur Lukas Zumsteg gemeinsam mit Jürg Pulfer, Applikationsingenieur bei der allnav ag, eben jene 800 Meter nochmals, nur dieses Mal nicht mit dem MX9, sondern dem modularen Reality Capture System von Viametris. Dabei wurden nicht nur Aufnahmen vom Fahrzeug aus gemacht, sondern bestimmte Teile der Strecke – beispielsweise eine Unterführung und schwer erfassbare Seitenbereiche – im Fussgängerbetrieb erfasst. Das Ergebnis beeindruckte beide Spezialisten gleichermassen, als sie die jeweiligen Erfassungsdaten verglichen.

„Die Genauigkeit des MS-96 bewegt sich im Strassenbereich zu 95% in der des HighEnd Systems MX9“, so Lukas Zumsteg. Dabei verglichen Zumsteg und Pulfer die Punktwolken von MX9 und MS-96 im Detail. „Georeferenziert auf die gleichen Passpunkte ergeben sich Höhendifferenzen von < 1 cm über den gesamten Strassenverlauf. Die Lagedifferenzen bewegen sich im Bereich von 1-3 cm wobei im Grossteil des Perimeters die Abweichungen eher bei 2 cm liegen.“ Ein Vorteil des modularen Viametris-Systems: die zusätzliche Möglichkeit im Fussgängerbetrieb zusätzlich Bereiche zu erfassen, die mit einem Fahrzeug nicht erreichbar sind.

Ebenfalls beeindruckte die Softwarelösung von Viametris, die nicht als Cloudservice entsprechend der Datenmenge abgerechnet wird, sondern fester Bestandteil des Systems ist und lokal unbegrenzte Datenmengen ohne Mehrpreis bearbeiten kann. „Die Auswertung ist einerseits hochautomatisiert, andererseits kann man an jeder Stelle der Punktwolke eingreifen und einzelne Verknüpfungspunkte entfernen oder von Hand hinzufügen“, so Lukas Zumsteg.
Weiterhin beeindruckt hat die Viametris Software mit der Möglichkeit, dass die Aufnahmen mit externen Punktwolken (beispielsweise von statischen Laserscannern oder vom MX9) verknüpft und somit anstelle von „klassischen Passpunkten“ georeferenziert werden kann.